Lenzrosen-Zeit
Vielleicht kennen Sie die bezaubernde, versteckt im Wald blühende Schneerose eher unter dem Namen „Christrose“? Beide deutschen Bezeichnungen stehen für die seit Jahrtausenden bekannte, winterblühende Staude Helleborus niger. Schon zur Zeit der alten Germanen sowie im Mittelalter rankten sich viele Legenden und Erzählungen um die Heil- und „Zauber“-Kräfte dieser Pflanze. Schnee- und Lenzrosen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen Europas.
Im Mittelmeerraum hingegen findet man andere Helleborus-Arten wie die Balearen-Nieswurz (H. lividus) und die Korsische Nieswurz (H. argutifolius). Beide Pflanzen sind Kreuzungspartner der neuen Gartenhybriden, die die Christrose aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt haben.
Ab Jänner erfreuen wir uns an der üppigen Blüte der Lenzrosen (Helleborus × hybrida). Die in den Blütenfarben weiß, rosa, altrosa, weinrot, purpur, grün und rot-schwarz angebotenen Hybriden erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Wer Ungewöhnliches liebt, entscheidet sich für gepunktete oder gefüllt blühende Sorten mit rüschenartigen Blütenblättern – nicht nur ein Mädchentraum.
Der ideale Schneerosen-Standort
Die zauberhaften, immergrünen Winterblüher zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit aus. Sie sind völlig winterhart, pflegeleicht und wachsen im lichten Schatten unter Gehölzen. Auch mit den heimischen Kalkböden kommen Sie ausgezeichnet zurecht. Achten Sie darauf, dass der Boden nährstoffreich und leicht feucht ist, sich aber keine Staunässe bildet. Da die Schneerosen Waldpflanzen sind, sollten sie im Sommer nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt sein.
Früh blühende Sorten werden schon im Advent angeboten, ihre Blütenpracht trotzt eisiger Kälte und sogar dem Schnee.
Verwendung
Als Willkommensgruß für Ihre Gäste kombinieren Sie Schneerosen in dickwandigen Gefäßen mit Nadelgehölzen, Hartriegel (Cornus sp.; Zweige mit roter oder gelber Rinde), Scheinbeere (Gaultheria procumbens), Skimmie (Skimmia japonica ’Rubella’). Wenn die Immergrünen im Winter nie ganz austrocknen, haben Sie monatelang Freude an den Blüten und Früchten eines solchen, gepflanzten Arrangements.
Tipp: Vermeiden Sie Frosttrocknis! Wenn die Erde im Winter gefroren ist, kann die Pflanze kein Wasser mehr aufnehmen. Über immergrüne Blätter verdunstet die aber vor allem an sonnigen und windigen Wintertagen stets Wasser – so besteht die Gefahr, dass die Pflanze vertrocknet. Immergrüne Pflanzen werden daher auch im Winter an warmen Tagen mit leicht lauwarmem Wasser gegossen.
Fotos © GartenAkademie.com
Category: Aktuelles, Ziergarten