Kakteen – die neue Zimmerpflanzenlust
Kakteen – die neue Zimmerpflanzenlust
In den letzten Jahren lancierte Wohnen zum Trendthema Nummer eins. Zahlreiche Blogs und Zeitschriften berichten über die neuesten Must-Haves und den von uns so heiß geliebten skandinavischen Stil. Mit dem neuen Einrichtungsboom Hand in Hand kam die „grüne Invasion“.
Die großen Pflanzentrends der letzten Jahre: Monstera, Sukkulenten und Minikakteen. Neu auf der Liste steht nun auch der große Bruder des kleinen Kaktus.
Wir finden: Ob groß oder klein, ein Kaktus ist immer fein!
Um die eigenen vier Wände mit einem Hauch von Ferne und Sonne zu bestücken, kommen die stacheligen Schönheiten am besten in natürlich aussehenden Töpfen aus Terrakotta und Korbgeflecht zur Geltung. Wer’s gerne etwas cleaner mag, wählt den weißen Topf, edel wirken Kakteen in goldenen Übertöpfen. Experimentierfreudige Gemüter sollten in Terrarien und Hängetöpfchen pflanzen. Und zu guter Letzt: Teppiche aus Hanf und Bast – natürlich, knallbunt und klassisch – spiegeln etwas von der Heimat der Kakteen wider und passen deshalb wunderbar zu den Stacheligen.
Damit Sie jede Menge Spaß an Ihren Mitbewohnern haben, folgt nun eine kleine Liste mit den wichtigsten Basics, um bei der Kakteenpflege die gröbsten Fehler zu vermeiden.

Es gibt jede Menge Kakteen. Eine kleine Sammlung sieht besonders schön aus. (Foto: det-anan sunonethong/fotolia.com)
Einfach & Gut
Kakteen ersparen uns abfallende Blätter und ein ausuferndes Wachstum. Da sie extrem pflegeleicht sind, kann man getrost auch mal länger in den Urlaub fahren, denn selbst in der Wachstumszeit kommen die Pflanzen meist mehrere Wochen ohne Wasser aus. Dafür verzaubern sie unser Zuhause mit einem Flair, das an Mexiko, Südafrika oder die Karibik erinnert.
In ihrer Heimat sind die Überlebenskünstler nahezu unverwüstlich und können auch unter widrigsten Bedingungen überleben. Damit ein Kaktus im Zimmer aber seine volle Schönheit entwickelt, bedarf es doch ein wenig Pflege.
Standort und Pflege
Im Großen und Ganzen mögen Kakteen es so hell und sonnig wie möglich. Fenster in Ost-, West- oder Südrichtung sind optimal. Aber Achtung: Pralle Sonne hinter der Glasscheibe ist auch nicht das Richtige, denn das halten die wenigsten Kakteen aus. Der Großteil der Arten verbrennt im Normalfall. Kenner favorisieren im Sommer einen geschützten Standort im Freien, der am besten noch zusätzlich vor Regen geschützt ist.
Weil Kakteen nur sehr langsam wachsen, brauchen sie einen stickstoffarmen Dünger. Der sollte zwei- bis dreimal in der sommerlichen Wachstumszeit verwendet werden.
Der optimale Zeitpunkt zum Umtopfen ist Anfang März bis Mitte Mai, um den Pflanzen einen optimalen Start in die neue Wachstumsphase zu ermöglichen und weil sie zu dieser Zeit auch die benötigte Energie für den „Umzug“ aufbringen können.
Kakteen sollten gewöhnlich alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden, bei Schädlingsbefall im Substrat gilt diese Regel natürlich nicht.
Neu angeschaffte Pflanzen sollten sofort umgetopft und dabei auf Schädlingsbefall kontrolliert werden. Bei großen Pflanzgefäßen reicht es aus, einen Teil der Erde einfach gegen frisches Substrat auszutauschen.
Bei der Wahl des Pflanzgefäßes sollte kurz der Wurzelstruktur Aufmerksamkeit gewidmet werden: Pflanzen mit langen vertikalen Wurzeln, sogenannte Rübenwurzeln, brauchen schmale und tiefe Töpfe. Flache und breite Schalen sind geeignet für Kakteen mit feinem Wurzelwerk.
Der Lebensrhythmus der Kakteen: Wachstums-sowie Trocken -und Ruhezeit beachten
Sommer (Mitte Mai bis September)
Im Sommer gießt man den Kaktus relativ regelmäßig, das Substrat darf aber auch mal völlig austrocknen, bevor man Wasser nachgibt. Wichtig ist, nicht zu häufig zu gießen. Als Faustregel gilt: an sonnigen Tagen gießen und bei bedecktem Himmel lieber abwarten.
Herbst (Oktober) & Winter (November bis Mitte März)
Im Winter sollte die Wasserzufuhr reduziert und am besten nur tröpfchenweise gegossen werden. Diese wasserarme Zeit sollte bereits ab Oktober mit reduziertem Gießen eingeleitet werden. Ende März kann das Gießen dann langsam wieder gesteigert werden.
Auch auf das Düngen kann weitgehend verzichtet werden. Manche Arten wachsen im Winter weiter wie z.B. Schlumbergera oder Rhipsalis. Diese Sorten brauchen durchgängig einmal im Monat eine sehr kleine Portion Wasser, noch besser ist das Besprühen mit kalkfreiem Wasser.
Am besten überstehen Kakteen den Winter an einem sonnigen Platz z.B. an einem Fenster auf der Südseite oder im sonnigen Wintergarten. Wer seinem Kaktus einen solchen Platz nicht bieten kann, muss ihn sozusagen in den Winterschlaf versetzten, also im Dunkeln überwintern lassen. Beachtet werden müssen hierbei niedrige Temperaturen, die nicht unter vier und nicht über zwölf Grad liegen sollten, um den Pflanzen zu helfen, ihren Stoffwechsel herunterzufahren. Deshalb dürfen sie weder gegossen noch gedüngt werden. Sie können in völlig ausgetrocknetem Substrat überwintern. Weiterhin sollten die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrolliert werden.
Frühling (Ende März bis Mitte Mai)
Wenn die Kakteen aus dem Winterschlaf erwachen, sollten sie nur sehr langsam wieder an das Sonnenlicht gewöhnt werden. Deswegen die Kakteen nicht direkt vom Keller in die pralle Sonne stellen! Färbt sich der Kaktus rötlich oder bräunlich, hat er einen Sonnenbrand bekommen.
Category: Aktuelles, Zimmerpflanzen