Winterkürbisse – die allergrößten Beeren
Die gemeinsame Geschichte von Mensch und Kürbis ist – aktuellen Funden zufolge – 8.000 bis 10.000 Jahre alt. Nachdem die amerikanischen Ureinwohner den weißen Siedlern die neue Gemüseart vorgestellt hatten, eroberte der Kürbis die ganze Welt. Doch nicht immer war er in Europa so hoch angesehen wie heute.
Abgesehen vom Steirischen Ölkürbis, dessen Kerne zur Speiseölproduktion für die Anbauregion von schon früher von großer Bedeutung waren, wurden Kürbisse überwiegend als billiges Futtermittel verwendet. Kaum jemand wusste um die vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten und die gesunden Inhaltsstoffe der Speisekürbisse. Erst in den späten 1990er Jahren wurde der Kürbis in all seinen Formen, Farben und Sorten auch in Österreich populär – als gesundes Gemüse und beliebtes Dekorelement.
Die größten Früchte erreichen ein Gewicht bis zu 821 kg und die kleinsten Früchte sind gerade mal so groß wie eine 50-Cent-Münze. Die Sortenvielfalt ist nahezu überwältigend – über 850 Sorten sind bekannt, und jährlich werden es mehr.
Floristen und Gärtner präsentieren Kürbisse in ihrer ganzen Farbenpracht – als Dekorelement in herbstlichen floralen Arrangements, kunstvoll bemalt oder als Gefäß für bunte Tischdekorationen. Lassen Sie sich inspirieren und verschönern Sie Ihr Zuhause mit diesen attraktiven Früchten – denn mit Kürbissen wird dieser Herbst erst so richtig fröhlich!
Den Höhepunkt der Kürbiszeit bildet auch bei uns vielerorts das traditionelle, irische Fest „Halloween“ am 31. Oktober. Doch auch danach können Sie die robusten, lange haltbaren Wintersorten bei Zimmertemperatur luftig lagern (am besten auf einem Strohreifen oder Korb mit Nüssen) und die ganze kalte Jahreszeit über in der Küche verwenden.
Tipp: Zierkürbisse sowie Kreuzungen von Zier- und Speisekürbissen schmecken sehr bitter und diese Bitterstoffe sind GIFTIG. Sie sind daher NICHT zum Verzehr geeignet.
Zierkürbisse begeistern uns durch ihre ausgefallenen Farbkombinationen und ungewöhnlichen Formen. Es gibt sie in weiß, gelb, orange, gelb-grün, gestreift, gepunktet, gewarzt, birnenförmig, hantelförmig, rund und oval.
Doch auch viele sehr schmackhafte Speisekürbisse haben kleine Früchte oder sind dekorativ gemustert – wie z. B. die „Bischofsmütze” oder die Sorte „Sweet Dumpling”. Probieren Sie das Fruchtfleisch vorsichtig, bevor Sie es in der Küche verarbeiten, um allfällige Einkreuzungen auszuschließen.
Bunter Kürbiswrap – Ein Proberezept aus dem neuen Kürbis-Kochbuch von avBUCH
Wrap:
½ l Milch
200 g Maismehl
60 g Weizenmehl
4 Eier
Salz
Maiskeimöl zum Ausbacken
Füllung:
600 g Kürbis (Hokkaido, Butternut, Piena di Napoli)
1 rote Paprikaschote
2 Stück Frühlingszwiebeln
40 g Maiskeimöl
400 g Hackfleisch
Salz
Weißer Pfeffer
Ysop (auch Eisenkraut)
Winterheckenzwiebel oder Schnittlauch
Zubereitung
Für den Wrapteig die Milch und das Mehl gut verrühren. Dann Eier und Salz dazugeben und mit einem Schneebesen zu einer gleichmäßig glatten Masse rühren. Den Teig ca. 30 Minuten quellen lassen. Inzwischen die Füllung zubereiten. Dazu Kürbis wenn nötig, entkernen und in 1×1 cm große Würfel schneiden. Ebenso die Paprikaschote. Die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebelringe zufügen und mehrmals wenden. Danach die Paprika- und Kürbiswürfel 2 Minuten mitrösten.
Hackfleisch mit den Gewürzen dazugeben und in 5 Minuten fertiggaren. Füllung warm halten. Für die Wraps wenig Öl in einer Pfanne erhitzen. Einen Schöpfer des Teiges eingießen und wie eine Palatschinke backen. Wiederholen, bis der Teig aufgebraucht ist. Die fertigen, noch heißen Wraps mit der warmen Füllung bestreuen und eng einrollen. Schräg durchschneiden und auf Tellern anrichten. Mit Ringen der Winterheckenzwiebel oder Schnittlauch bestreut servieren.
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Kreative Kürbis-Küche
Vielseitig. Gesund. Geschätzt.
Eva Maria Lipp und Eva Schiefer
avBUCH, 2015
ISBN 978-3-8404-3520-1
Category: Aktuelles, Nutzgarten