Wunderkräuter und Super-Berries
Es gibt kaum jemanden, der noch nicht auf den Geschmack gekommen ist: Kräuter und Beeren sind „in aller Munde“ und neben deren wohlschmeckendem Charakter haben sie noch einige andere vielversprechende Eigenschaften zu bieten: Sie sollen gesundheitsfördernd, heilend, aphrodisierend, lebensverlängernd sein. Es gibt sie wirklich, diese Wunderkräuter und Super-Berries.
Neuartige Kräuter und Beeren – lebensmittelrechtliche Aspekte bei der Vermarktung
Neben den bekannten und weiterhin gut nachgefragten Kräutern wie Zitronenmelisse, Pfefferminze und Salbei erscheinen auf dem Markt häufig neue Kräuter und Beerensträucher. Etabliert hat sich zum Beispiel die Goji-Beere, deren Früchte zu den nährstoffreichsten der Welt zählen. Sie haben antioxidative Eigenschaften und sind immunstimulierend. Relativ neu im Angebot sind zum Beispiel Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum), das Kraut der Unsterblichkeit, Gotu Kola (Centella asiatica), das Konzentration und Aufmerksamkeit steigern soll, Brahmi (Bacopa monnieri), das die Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit steigern soll, und Sushni (Marsilea minuta), das angstlösend und beruhigend sein soll.
Wunderkraut Brahmi
Brahmi (Bacopa monnieri)
Herkunft: Tropen und Subtropen
Bedeutung: gehört zu den wichtigsten und besterforschten indischen Heilpflanzen
Beschreibung: krautige, schnellwüchsige Pflanze, sehr schön als Ampelpflanze und Aquariumspflanzen
Ansprüche: halbschattig bis sonnig, sehr feuchte Erde, kann Wasser in der Untertasse vertragen, Zimmertemperatur
Verwendung: Presssaft, alkoholischer Auszug oder Tee der Sprossteile, Pulver von getrockneten Sprossteilen
Wunderkraut Gotu Kola
Gotu Kola (Centella (Hydrocotyle) asiatica)
Herkunft: Südöstliches Asien
Bedeutung: in Asien sehr wichtige und seit Jahrtausenden verwendete Heilpflanze
Beschreibung: kleine, krautige, mehrjährige jedoch nicht winterharte Pflanze, bei Überwinterung Lufttrockenheit vermeiden
Ansprüche: feucht, halbschattig, nährstoffreicher und humusreicher Boden.
Verwendung: Blätter frisch oder getrocknet für Tee (max. 2 Tassen pro Tag), frisch in kleinen Mengen als Salatbeimischung
Sushni (Marsilea minuta)
Herkunft: Asien
Bedeutung: Heilpflanze, Zierpflanze
Beschreibung: schnellwüchsig, kriechende Triebe, ausdauernde Zimmerpflanze; kleeartig – jedoch ein Farn
Ansprüche: sonnig bis halbschattig, feuchtigkeitsliebend
Verwendung: Blattgemüse für Spinat oder frisch als Salat
Die Einführung neuartiger Pflanzen
Die Einführung ist dabei nicht so einfach wie man meinen könnte. Sie zählen zu den Novel Foods, das heißt zu den Lebensmitteln und Lebensmittelzutaten, die vor dem 15. Mai 1997 in der EU noch nicht in nennenswertem Umfang für den menschlichen Verzehr verwendet wurden. Wer solche Lebensmittel auf den Markt bringen will, muss auf wissenschaftlicher Basis nachweisen, dass ihr Verzehr gesundheitlich unbedenklich ist und nicht zu Ernährungsmängeln führt. Wird erst einmal deutlich, wie schwierig das Zulassungsverfahren für neue Pflanzen ist, nehmen Unternehmen oft Abstand von der Einführung auf den europäischen Markt.
Weiterführende Links zum Thema Novel Foods
AGES, Neuartige Lebensmittel
Bundesministerium für Gesundheit, Neuartige Lebensmittel
Nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben bei Lebensmitteln
Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel
European Commission, Novel Food and Novel Food ingredients
Category: Nutzgarten